DIE GARDEN ROUTE – VON KAPSTADT BIS PORT ELIZABETH


Von Fenja
Die Garden Route ist eines der beliebtesten Touristenziele in Südafrika, was zum Teil auf die unglaubliche Vielseitigkeit zurückzuführen ist. Die beliebte Rundfahrt entlang der Garden Route verläuft von der Küstenstadt Mossel Bay auf der N2, entlang des Indischen Ozeans bis zum Tsitsikamma Nationalpark – und in einigen Definitionen reicht es sogar nach Port Elizabeth und dem nahe gelegenen Addo Elephant National Park. Wer sich aber die Garden Route wie seinen klangvollen Namen vorstellt und blumenreiche Gärten erwartet, ist auf dem falschen Weg. Die Garden Route verdankt ihren Namen der fruchtbaren Landschaft, die sie umgibt. Im Vergleich zur Wüste im Norden der Route, der Kleinen Karoo, zeichnet sich diese Landschaft durch üppige Vegetation aus. Der Name geht zurück in die Kolonialzeit, in der die ersten Entdecker, Forscher und Siedler das Land, aufgrund seines Pflanzenreichtums und der grünen Farben, mit dem Garten von Eden verglichen haben.

Die Garden Route bietet eine wunderschöne und abwechslungsreiche Natur. Es ist kaum verwunderlich, dass diese Vielfalt in einem Nationalpark geschützt ist, der aus mehreren Parks besteht. Die abwechslungsreiche Küstenlinie entlang des Indischen Ozeans präsentiert sich mit langen Sandstränden, wunderschönen Lagunen, aber auch schroffen Klippen. Im Landesinnern finden Sie tiefe Wälder, wie den Knysna-Wald, der zum Wandern und zum Mountainbiken einlädt. Hinter dem bis zu 1.500 Meter hohen Gebirgszug der Swartberge trennt sich die fruchtbare Küste von den trockenen Halbwüsten. Viele Aktivitäten wie das Whale Watching in den afrikanischen Wintermonaten, ganzjährige Tierbeobachtungen im Addo Elephant Park, ein Besuch der malerischen Küstenstadt Knysna oder Oudtshoorn mit ihren unzähligen Straußenfarmen, schaffen unvergessliche Erlebnisse entlang der Garden Route

Ich habe Südafrika von seiner besten Seite gesehen – der Garden Route!
Amazing Africa Tours - Cape Town

TAG 1: WILLKOMMEN IN SÜDAFRIKA –ERSTE STATION: KAPSTADT

Schon aus dem Flugzeugfenster konnte ich den Tafelberg, das Wahrzeichen von Kapstadt, entdecken. Das Gefühl beim Anblick dieses Riesen: unbeschreiblich!

Ich war einer von 32 Tourteilnehmern; Meine Mitreisenden und ich wurden bei der Ankunft von unserem Reiseleiter herzlich begrüßt. Wir begannen mit einer kleinen Stadtrundfahrt durch Kapstadt und sahen die ersten Townships und das Castle of Good Hope, das älteste erhaltene Gebäude der Kolonialzeit in Südafrika. Wir fuhren durch mehrere Stadtteile von Kapstadt, aber am eindrucksvollsten war vor allem das Bo-Kaap-Viertel mit seinen bunten Häusern am Fuße des Signal Hills. Enge, zum Teil sehr steile Straßen mit Kopfsteinpflaster und Moscheen prägen das Viertel. Es versprüht den Charme vergangener Jahrhunderte seit der Zeit, als die befreiten Sklaven ihre Kultur und Bräuche einführten, als sie sich hier niederließen.

Gleich nach der Stadtrundfahrt folgten die ersten Highlights der Reise: Das Wetter war sonnig, windlos und nebelfrei – es stand nichts im Weg den Tafelberg zu besuchen! Seitdem die ersten Seeleute um das Kap der Guten Hoffnung herumgefahren waren, war der 1086 Meter hohe Tafelberg ein Wahrzeichen, da er in mehr als 100 Kilometer Entfernung sichtbar war. Der Aufstieg mit der Seilbahn dauerte etwa sieben Minuten und bot eine 360 Grad Rundumsicht. Einmal auf der Plattform des Tafelbergs angekommen, hatten wir angenehme 20 Grad. Die ersten Minuten standen wir einfach und bestaunten das atemberaubende Panorama. Auf dem Weg zur Stadtseite sahen wir den unverwechselbaren Felsen von Lions Head und Signal Hill und sogar die Table Bay mit Kapstadts Seehäusern und dem tiefblauen Atlantik lag uns zu Füßen.

TAG 2: DAS VERGNÜGEN VON FRISCHEN AUSTERN – EINE KREUZFAHRT AUF DER KNYSNA LAGOON

Am frühen Morgen verließen wir die Mutterstadt und folgten der Garden Route über Sedgefield und George nach Knysna. Ich genoss die Aussicht auf den türkisfarbenen Indischen Ozean und die üppigen grünen Wälder, die wir durchfuhren. Als wir in der Lagunenstadt Knysna ankamen, machten wir eine entspannte Bootsfahrt in den afrikanischen Sonnenuntergang und genossen die Aussicht auf die fernen Berge. Gefolgt von einer Bootsfahrt und einem abendlichen Spaziergang entlang der Uferpromenade, genossen wir ein wunderbares Essen im Restaurant 'Quay4' – sie hatten frische Austern und Muscheln, köstlich! Die Knysna Lagune hat die größte Austernlandschaft in Südafrika; nirgendwo im Land können Sie vergleichbare Austern finden.
Amazing Africa Tours - Addo Elephant Park

TAG 3: DIE BIG 5 HAUTNAH – SAFARI IM ADDO ELEFANT PARK

Von Knysna führte unsere Reise über die Plettenberg-Bucht zum Tsitsikamma-Nationalpark, ein kleines, dicht bewaldetes Gelände an der rauen Küste. Mit einer kurzen Wanderung durch den immergrünen Wald folgten wir der Straße bis zu einem 800 Jahre alten Gelbholzbaum, dem sogenannten "Big Tree". Seine Höhe beträgt 37 m, der Stamm allein ist 18 m hoch, hat einen Umfang von ca. 9 m und ein Volumen von über 50 m³. Es ist faszinierend darüber nachzudenen, wie viele Generationen von Menschen diesen Baum schon "erlebt" haben. Danach fuhren wir weiter nach Port Elizabeth und Addo Elephant Park. In diesem Nationalpark hatten wir die Chance, die seltenen Cape Elephants in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen und Zebras, Antilopen und Löwen zu entdecken. Wir waren von Anfang an begeistert – der erste der Big Five hautnah! Der Addo Elephant Park ist der einzige Park in Südafrika, in dem nicht nur die Big 5, sondern auch die Big 7 ihren Lebensraum finden. In Südafrika versteht man unter "Big Five" Löwen, Leoparden, Büffel, Elefanten und Nashörner, neben Walen und großen weißen Haien. Der Name "Big Five" stammt aus der Zeit der großen Jäger – hier wurden die Big 5 nicht nach ihrer Körpergröße, sondern nach der Schwierigkeit und Gefahr der Jagd, bewertet.

TAG 4: BESUCH DER CANGO-HÖHLEN

An diesem Tag verließen wir die Küstenlandschaft und folgten der Straße von der Wildnis in das Innere des Landes über den Outeniqua-Pass nach Oudtshoorn. Wir überquerten die kleine Karoo, eine Halbwüste mit vielen beeindruckenden Bergstraßen. Hier ist es heiß, trocken und nichts erinnert mehr an die fruchtbare Küstenregion. Das Gebiet ist vor allem für seine unzähligen Straußenfarmen, die Cango-Höhlen und den Swartberg-Pass bekannt. Der Besuch der Cango-Höhlen wird mir lange in Erinnerung bleiben: Die riesigen Höhlen gehören zu den schönsten Höhlensystemen der Welt und sind unfassbar beeindruckend. 

TAG 5: WEINPROBE MIT UNBESCHREIBLICHEN AUSSICHTEN – BESUCH DER WEINLÄNDER IN STELLENBOSCH

Wir folgten der R62 in die Weingüter, Südafrikas größte Weinregion. Die Weingüter befinden sich im Dreieck von Stellenbosch - Franschhoek - Paarl. Seit über 340 Jahren wird hier Wein produziert, der sich mit seinen europäischen Konkurrenten messen kann. Nach der Ankunft in Stellenbosch, der zweitältesten Stadt Südafrikas, nahmen wir an einer ausgiebigen Stadtrundfahrt teil. Die Stadt liegt in einem fruchtbaren Tal und ist für ihre hervorragende Lage im Zentrum von Südafrikas besten Weinanbaugebieten und für die renommierte Stellenbosch-Universität bekannt. Darüber hinaus finden sich hier zahlreiche gut erhaltene Kolonialbauten. Während unseres Aufenthaltes in dieser idyllischen Stadt bekamen wir einen hervorragenden Eindruck von der kapholländischen und viktorianischen Architektur. Nach einer exquisiten Weinprobe in einem der Weingüter fuhren wir zurück nach Kapstadt. Hier machten wir einen Abendspaziergang an der V & A Waterfront, das alte Hafen- und Werftviertel von Kapstadt, das sich heutzutage in ein Unterhaltungsviertel mit mehreren Bars und Restaurants verwandelt hat.

TAG 6: AM BEINAHE SÜDWESTLICHEN PUNKT SÜDAFRIKAS – KAP DER GUTEN HOFFNUNG

Ruhig und durch ein reichhaltiges Frühstücksbuffet gut gestärkt, begannen wir unsere fantastische Panoramatour im Süden der Kap-Halbinsel. Der Weg führte uns direkt durch die Küstenstädte Camps Bay und Clifton zum Hafen von Hout Bay. Von hier aus fuhren wir zu einer der berühmtesten und schönsten Küstenstraßen Südafrikas – dem sogenannten "Chapman's Peak Drive". Er windet sich in 114 Kurven zwischen dem Meer und steilen Klippen von Hout Bay bis hin zu Noordhoek und bietet wunderschöne Landschaften und atemberaubende Ausblicke. Nach diesem Panoramaausflug und Begegnung mit Pavianen und Schildkröten kamen wir gegen Mittag zum Cape-Tip (Cape Point). Für die letzten paar Meter können Sie die Seilbahn zum Leuchtturm nehmen oder man beschließt die wenigen Schritte auch zu Fuß zu gehen – es ist aufgrund der atemberaubenden Aussicht sehr zu empfehlen. Mehr als 120 steinige Stufen führen Sie zum alten Leuchtturm am Cape Point Peak, 250 Meter über dem Meeresspiegel. Von hier aus kann man sogar das Kap der guten Hoffnung sehen! Danach machten wir einen kurzen Ausflug zum Kap der Guten Hoffnung, wo man – wie es fast alle Touristen tun – sich für ein Foto an der südwestlichen Spitze Afrikas anstellen. Denn ein Souvenirbild auf der hölzernen Plakatwand ist ein absolutes Must-do! Von hier aus fuhren wir weiter in Richtung Simons Town. Unter anderem ist es bekannt für den weltberühmten Strand "Boulders Beach" mit seiner einzigartigen Pinguinkolonie. Rund um den Globus gibt es nur zwei Festland-Kolonien von Pinguinen und vor allem die südafrikanischen Pinguine sind leider vom Aussterben bedroht. Es war wirklich beeindruckend, so nah an den Pinguinen zu sein! Da wir genug Zeit hatten, hielten wir in einer anderen Kleinstadt. Im Zentrum von Fishhoek schlenderten wir durch die vielen kleinen Läden, tranken Kaffee und genossen einen Spaziergang am Strand.
Amazing Africa Tours - Visit to Khayelitsha Township

DAY 7: ZWEI WELTEN - EIN BESUCH DES TOWNSHIPS KHAYELITSHA

Am letzten Tag tauchten wir in eine andere Welt ein, in der das attraktive Zentrum von Kapstadt nur eine vage Annahme zu sein schien: Khayelitsha, das zweitgrößte Township in Südafrika. Der Abfall bedeckte fast alle Wege, Autos fuhren mit abgesägten Auspuffrohren und eine Wellblechhütte folgte der nächsten. Viele Menschen leben in den sehr kleinen Hütten mit wenig persönlichem Hab und Gut. Viele hier lebende Afrikaner, kamen vom Eastern Cape, in der Hoffnung auf ein besseres Leben in Kapstadt. Aber es ist leider sehr schwierig Arbeit in der Mutterstadt Kapstadt zu finden und die Regierung kann ihr Versprechen, allen Südafrikanern ein Ziegelhaus und Grundversorgung zu bieten, nicht nachkommen. Die Bewohner, meist ganze Familien, leben in den sogenannten informellen Siedlungen, ohne Toiletten und Kanalisationsanschlüsse – die Gemeinschafts-Toiletten sind in schlechtem Zustand und extrem unhygienisch. Nur die Hälfte der Bevölkerung hat Strom. Während der Tour durch das Township lernten wir viele interessante Fakten von einem jungen Mann, der in dieser Gemeinde aufwuchs. Der Besuch war für uns alle unglaublich bewegend und wir werden ihn nicht so schnell vergessen!
Danach fuhren wir alle zum Flughafen und traten unsere Rückreise nach Deutschland an. An Bord: Authentische Eindrücke und viele unvergessliche Erinnerungen.
Einmal sagte jemand zu mir, "Südafrika ist ein ganz besonderes Land. Entweder du liebst es oder du hasst es." Ich kann sagen - Südafrika hat mich fasziniert. Die vielfältige Mischung aus Kultur, irgendwie noch wahrnehmbarer und unglaublicher Geschichte, das überraschend leckere Essen, die Landschaft, die Tierwelt und die Tatsache, dass danach nur noch der Südpol kommt ... - Ich bin mir sicher, dass es nicht nur bei einer Reise bleiben wird: Südafrika, ich freue mich auf meinen nächsten Besuch!
Share by: